Viele Krankenkassen in Deutschland haben zum Jahreswechsel ihre Zusatzbeiträge deutlich erhöht. Auch die Pflegebeiträge steigen.
Viele Krankenkassen in Deutschland haben zum Jahreswechsel ihre Zusatzbeiträge deutlich erhöht. Aus einer Liste des GKV-Spitzenverbandes geht hervor, dass 82 von 94 Kassen ihre Beiträge im Schnitt auf 2,91 Prozent (zusätzlich zum einheitlichen Satz von 14,6 Prozent) angehoben haben – deutlich mehr als der offizielle Orientierungswert von 2,5 Prozent. Jede Kasse kann selbst entscheiden, um wie viel sie den Beitrag erhöht, was aktuell zwischen 0,4 und 2,4 Prozentpunkten variiert. Wer von einer Erhöhung betroffen ist, hat ein Sonderkündigungsrecht und kann zu einer günstigeren Kasse wechseln.
Die gestiegenen Beiträge belasten sowohl Versicherte als auch Arbeitgeber, die jeweils die Hälfte zahlen. Ein Grund für die Erhöhungen ist laut GKV-Spitzenverband, dass die Ausgaben für Krankenhäuser und Medikamente ungebremst steigen und die Rücklagen der Kassen von der Politik aufgebraucht wurden. Zudem wurde zum Jahreswechsel auch der Pflegeversicherungsbeitrag um 0,2 Prozentpunkte erhöht.
Eine Analyse des Verbraucherportals Finanztip zeigt, dass Versicherte durch einen Kassenwechsel zum Teil mehrere hundert Euro pro Jahr sparen können, ohne unbedingt auf Leistungen verzichten zu müssen. Gerade angesichts hoher Beitragsunterschiede im Jahr 2025 kann sich ein Wechsel für viele lohnen – allerdings sollte dabei auch auf Zusatzleistungen und Bonusprogramme geachtet werden.
Die Pflegeleistungen für Pflegebedürftige und Einrichtungen steigen um 4,5 Prozent (nach einer Erhöhung von 5 Prozent im Vorjahr). Das bedeutet etwa für Pflegegrad 2 ein Plus beim Pflegegeld von 332 auf 347 Euro und bei den Pflegesachleistungen von 761 auf 796 Euro. Bei Pflegegrad 5 steigt das Pflegegeld von 947 auf 990 Euro und die Sachleistungen von 2.200 auf 2.299 Euro.
Um diese höheren Ausgaben zu finanzieren, wurde auch der Beitragssatz in der Pflegeversicherung um 0,2 Prozentpunkte angehoben. Kinderlose zahlen künftig 4,2 Prozent vom Bruttolohn, Eltern 3,6 Prozent. Ab dem ersten Kind sinkt der Beitragssatz bei mehreren Kindern weiter bis auf 2,6 Prozent für Eltern mit fünf Kindern.
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