Medizinischer Informatiker zeigt Kollegen aus dem klinischen Informationsmanagement einen Quellcode

Deutscher Ärztetag - KI und Medizinische Informatik im Fokus

Der 129. Deutsche Ärztetag in Leipzig hat wesentliche Reformen der ärztlichen Weiterbildung beschlossen. Dabei wurde insbesondere die Muster-Weiterbildungsordnung (MWBO) überarbeitet, um diese transparenter, schlanker und an zukünftige Anforderungen angepasst zu gestalten. Änderungen betreffen die Struktur der Zusatzweiterbildungen (ZWB), die nun in drei Kategorien unterteilt sind: 

  • interdisziplinäre Zusatzweiterbildungen mit Mindestweiterbildungszeit, 
  • berufsbegleitende Zusatzweiterbildungen ohne festgelegte Dauer 
  • und kursbasierte Zusatzweiterbildungen, die nur aus Kursen bestehen.

Weiterbildung Medizinische Informatik bleibt erhalten

Einige Zusatzweiterbildungen wie Sexualmedizin, Medizininformatik und Palliativmedizin wurden kontrovers diskutiert. Die Sexualmedizin wird als kursbasierte Weiterbildung eingeordnet, da es zu wenige Ärzt:innen mit einer Weiterbildungsbefugnis gibt. Die Palliativmedizin wird künftig in zwei Varianten angeboten: eine klinische mit zwölf Monaten Weiterbildung und eine kursbasierte Form. Die geplante Aufspaltung wurde trotz Bedenken beschlossen.

Die Medizininformatik bleibt erhalten, trotz geringer Anerkennungszahlen, da sie für die digitale Zukunft der Medizin als wichtig erachtet wird. 

Aus diesem Grund starten wir ab Herbst 2025 wieder mit unserer Weiterbildung “Medizinische Informatik”. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Künstliche Intelligenz soll Patientenversorgung verbessern

Ein weiterer Schwerpunkt des Ärztetags war der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin. Die Delegierten betonten, dass Ärztinnen und Ärzte eine aktive Rolle bei der Entwicklung, Anwendung und Regulierung von KI übernehmen müssen. KI dürfe ärztliche Verantwortung nicht ersetzen und solle primär der Verbesserung der Patientenversorgung dienen. Die ärztliche Schweigepflicht, Datenschutz sowie die Qualität der Daten und Algorithmen wurden als zentrale Aspekte hervorgehoben. Die Fort- und Weiterbildung im Umgang mit KI soll gestärkt werden.

Zudem wurde gefordert, europäische KI-Entwicklung verstärkt zu fördern, um Abhängigkeiten von großen US-amerikanischen Tech-Konzernen zu vermeiden. Die Ärzteschaft solle ihre Innovationskraft stärken und eigene Projekte im Bereich KI unterstützen. Ein interdisziplinäres KI-Expertengremium bei der Bundesärztekammer soll eingerichtet werden, um Entwicklungen zu bewerten und medizinisch-ethische Leitlinien zu erarbeiten. Die Verantwortung für Diagnose und Therapie müsse stets bei der Ärztin oder dem Arzt verbleiben. Automatisierte Entscheidungen durch KI seien abzulehnen.

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