Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) in Deutschland ist angespannt. Aufgrund steigender Gesundheitskosten und eines massiven Defizits von 6,2 Milliarden Euro im Vorjahr hat der Bund daher eine vorgezogene Finanzhilfe in Höhe von 800 Millionen Euro beschlossen, um die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds aufzufüllen. Diese Maßnahme wurde notwendig, da die gesetzlich vorgeschriebene Mindestreserve unterschritten wurde. Gesundheitsministerin Nina Warken spricht von einem "ersten Warnschuss“ für das schwer angeschlagene System. Auch Vertreter von Krankenkassenverbänden und politischen Gremien mahnen zu schnellen und nachhaltigen Reformen.
Aufgrund der schwierigen Lage der Krankenhäuser im Zuge der laufenden Krankenhausreform hat der Bundesrat einem Antrag mehrerer Bundesländer zugestimmt, der vom Bund einen Inflationsausgleich für 2022 und 2023 sowie zusätzliche Übergangsfinanzierungen fordert. Ohne diese Maßnahmen drohen Insolvenzen und ein Abbau der flächendeckenden Versorgung. Rund 80 Prozent der Kliniken schlossen 2023 mit einem Defizit ab, zwei Drittel erwarten 2025 eine weitere Verschlechterung. Die Länder sehen den Bund in der Pflicht, rasch konkrete finanzielle Zusagen zu machen. Insgesamt wird die prekäre Lage im Gesundheits- und Krankenhauswesen als Folge jahrelanger struktureller Unterfinanzierung dargestellt, die jetzt dringend entschlossene politische Reaktionen erfordert.
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