Schwarz Digits und MaibornWolff haben eine Partnerschaft vereinbart, um sichere, DSGVO-konforme Cloud-Lösungen für Unternehmen und Kliniken in Europa bereitzustellen. Parallel zeigt die zweite Evaluation des Digitalradars deutliche Fortschritte bei der Digitalisierung deutscher Krankenhäuser: Der Digitalradar-Score stieg seit 2021 um 27 Prozent, besonders durch Verbesserungen in der Patientenpartizipation und Infrastruktur. Öffentliche und große Kliniken liegen vorn, während regional teils erhebliche Unterschiede bestehen. Begleitende Befragungen belegten Effizienzgewinne, aber auch weiterhin ungenutztes Potenzial digitaler Angebote. Eine dritte Evaluation mit erweitertem Fokus auf Cybersicherheit ist für 2026 geplant.
Schwarz Digits, die IT-Sparte der Schwarz Gruppe, hat mit dem IT-Beratungsunternehmen MaibornWolff eine strategische Kooperation geschlossen. Ziel ist es, Unternehmen in Deutschland und Europa sichere, DSGVO-konforme Digitalisierungslösungen auf Basis der Cloud-Plattform STACKIT bereitzustellen. Besonders für Kliniken sollen damit individuelle Plattformen, Analyse-Workloads und KI-Anwendungen entwickelt werden, die höchste Datensouveränität gewährleisten. Die Partner betonen, dass so auch hochsensible Daten sicher in die Cloud verlagert werden können, ohne an Leistung oder Kontrolle einzubüßen.
Die zweite Evaluation des Digitalradars zeigt eine deutliche Steigerung des Digitalisierungsgrades deutscher Krankenhäuser. Der durchschnittliche Digitalradar-Score stieg zwischen 2021 und 2024 um 9,1 Punkte auf 42,4, was einem Zuwachs von 27 Prozent entspricht. Besonders die Patientenpartizipation und die Dimension "Strukturen und Systeme" haben sich verbessert. Krankenhäuser haben große Fortschritte bei der Breitbandanbindung gemacht - nur noch 7 Prozent verfügen über eine Übertragungsrate unter 500 Mbit/s. Auch die IT-Ausgaben pro Bett und Jahr sind gestiegen.
Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft schneiden mit einem Score von 46,5 am besten ab, gefolgt von freigemeinnützigen Einrichtungen und privaten Häusern. Zudem zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen der Größe eines Krankenhauses und seinem Digitalradar-Score: Maximalversorger erreichen im Schnitt 51,9 Punkte und damit den höchsten Wert, Grundversorger nur 38,3 Punkte.
Im Bundesländervergleich liegt Berlin vorn, während Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein am unteren Ende rangieren. Bremen verzeichnete den größten Fortschritt. Diese Unterschiede geben Hinweise darauf, wo politische Maßnahmen besonders wirksam ansetzen können. Insgesamt haben urbane und ländliche Regionen ihren Digitalisierungsgrad ähnlich stark gesteigert.
Im Rahmen der Begleitevaluation wurden Online-Befragungen und Interviews mit Stakeholdern und Patienten durchgeführt. Die zweite Erhebung verlief effizienter als die erste: weniger Beratungsbedarf, weniger Anfragen und geringerer Supportaufwand. Gleichzeitig zeigten sich bei den Patienten deutliche Unterschiede in der Nutzung und Bewertung digitaler Angebote - stabile WLAN-Verbindungen sind für sie das wichtigste digitale Merkmal, aber nach wie vor nicht entscheidend bei der Krankenhauswahl.
Für März 2026 ist eine dritte Erhebung geplant, die erneut die gleichen Fragen und Dimensionen beinhalten soll. Zusätzlich wird das Thema Cybersicherheit aufgenommen, um die Entwicklung der digitalen Reife deutscher Kliniken noch umfassender zu messen.
Quellen: Digitalradar Krankenhaus
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