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ePA - Aktuelle Neuigkeiten und Stimmen

Vor etwa zwei Monaten ist die Pilotphase für die elektronische Patientenakte (ePA) gestartet. Inzwischen gibt es erste Erfahrungswerte und Stimmen aus Politik und Gesellschaft. Wir geben Ihnen einen Überblick über den aktuellen Stand.

Bundesweiter Rollout der ePA verzögert sich

Der bundesweite Rollout der elektronischen Patientenakte (ePA) verzögert sich und soll nun frühestens ab April starten – unter der Voraussetzung, dass die Tests in den Modellregionen positiv verlaufen. Die Gematik plant eine Prüfung Mitte März. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigt sich optimistisch und erwartet, dass die ePA schnell zum festen Bestandteil des Versorgungsalltags wird. Trotz technischer Herausforderungen wurden bis zum 11. Februar bereits 70 Millionen ePA für gesetzlich und teilweise auch privat Versicherte angelegt. Die Testphase in über 300 Einrichtungen liefert wichtige Erkenntnisse und Anpassungen, während zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie geplant umgesetzt werden.

Kassenärzte in Modellregionen fordern verlängerte Testphase

Die Kassenärztlichen Vereinigungen in den Testregionen der ePA fordern eine Verlängerung der Pilotphase, da diese bisher noch nicht reibungslos läuft. Technische Probleme und fehlende Voraussetzungen erschweren den Praxen die Testung. Sie warnen, dass eine verfrühte bundesweite Einführung die Qualität, Sicherheit und Akzeptanz der ePA gefährden könnte. Das aktuelle Zeitfenster bis Mitte März sei zu kurz, um Probleme zu lösen. Ein übereilter Start könnte zu Frustration bei Ärzten und Patienten führen und die Akte insgesamt in Misskredit bringen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen appellieren daher an Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die Testphase zu verlängern.

Die kassenärztliche Vereinigung Brandenburg sprach sich für eine Verschiebung des Starts in seiner Region aus, bis die Software einwandfrei funktioniert. In Berlin wird sich der Start der ePA aufgrund von Herausforderungen bei der Softwareumstellung und der Datensicherheit voraussichtlich verschieben.

Kritik von Datenschützern zu möglichem ePA Rabatt

Thüringens Datenschutzbeauftragter Tino Melzer kritisiert den Vorschlag von CDU-Chef Friedrich Merz, Nutzern der elektronischen Patientenakte (ePA) Rabatte auf ihre Krankenversicherungsbeiträge zu gewähren. Er warnt vor einer möglichen Diskriminierung von Menschen mit Datenschutzbedenken und davor, Gesundheitsdaten als Handelsware zu betrachten. Merz begründet seinen Vorschlag mit einem wirtschaftlichen Anreiz zur effizienteren Nutzung des Gesundheitssystems. Melzer hingegen betont die ePA als vertrauensbildendes Instrument und sieht die Gefahr, dass der Vorschlag abschreckend wirken könnte. Stattdessen plädiert er für mehr Aufklärung und Kommunikation.

Bisher wenige Widersprüche in Mecklenburg-Vorpommern laut AOK

Nur 2,7 Prozent der AOK Nordost-Versicherten in Mecklenburg-Vorpommern haben der Einrichtung der elektronischen Patientenakte (ePA) widersprochen. Das betrifft rund 10.000 von 375.000 Versicherten. Die ePA soll ab April auch in diesem Bundesland genutzt werden und Doppelbehandlungen vermeiden, Ärzte besser vernetzen sowie einen vollständigen Überblick über Medikamente ermöglichen. Sicherheitsbedenken hinsichtlich des Datenschutzes sollen bis zum Start geklärt werden. AOK Nordost-Vorstandschefin Daniela Teichert betont, dass die Sicherheit der Gesundheitsdaten oberste Priorität habe und die ePA erst eingeführt werde, wenn alle Schutzmaßnahmen erfüllt sind.

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