Leitfaden „Wege zur Anerkennung“ 

Für Menschen, die ihre Ausbildung oder Studium im Ausland abgeschlossen haben, ist oft ein Anerkennungsprozess notwendig, bevor sie in Deutschland in ihrem Beruf arbeiten dürfen. Dieser Prozess kann auf den ersten Blick komplex erscheinen – doch mit guter Vorbereitung, Geduld und den richtigen Informationen ist er gut zu bewältigen. 

Im Leitfaden „Wege zur Anerkennung“ beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Anerkennungsverfahren in Deutschland.

#4 Der Weg zur deutschen Approbation als Arzt oder Ärztin

Wer als Ärztin oder Arzt in Deutschland arbeiten möchte, benötigt eine staatliche Zulassung – die sogenannte Approbation. Für Mediziner:innen mit ausländischem Abschluss ist der Weg dorthin klar geregelt, aber mit organisatorischem Aufwand verbunden. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Schritte und hilfreiche Informationen.

Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Informationen kurz zusammengefasst für das Anerkennungsverfahren für Ärzt:innen.

Der erste Schritt: Antrag auf Approbation stellen

Bevor der Antrag gestellt wird, sollten sehr gute Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 bis C1 erworben werden – eine Voraussetzung für die Fachsprachprüfung und spätere Berufsausübung. Unterstützung beim Spracherwerb bieten etwa Arbeitsagenturen oder Jobcenter.

Anschließend gilt es, alle erforderlichen Unterlagen zusammenzustellen, darunter beglaubigte Kopien und Übersetzungen aller Zertifikate. Wichtig: Nur vollständige Anträge werden bearbeitet. Die zuständige Stelle für die Approbation findet man über das Portal www.anerkennung-in-deutschland.de. Diese Stelle übernimmt auch die Anmeldung zur Fachsprach- und gegebenenfalls zur Kenntnisprüfung.

Da das Verfahren mit Kosten verbunden ist, lohnt sich eine frühzeitige Information über Gebühren und mögliche finanzielle Fördermöglichkeiten.

Wichtige Hinweise zum Anerkennungsverfahren

  • Ohne Approbation oder Berufserlaubnis darf in Deutschland nicht ärztlich gearbeitet werden.
  • Wer einen Abschluss aus der EU besitzt, profitiert meist von einer automatischen Anerkennung – dennoch ist eine Antragstellung notwendig.
  • Ist die Ausbildung nicht als gleichwertig anerkannt, ist eine Kenntnisprüfung bei der Ärztekammer notwendig. Diese kann zweimal wiederholt werden.
  • Für Abschlüsse aus Nicht-EU-Staaten kann eine befristete Berufserlaubnis erteilt werden – vorausgesetzt, die Fachsprachprüfung wurde erfolgreich abgelegt.
  • Die Berufserlaubnis erfordert eine Tätigkeit unter Aufsicht approbierter Ärzt:innen.
  • In fast allen Bundesländern wird nur die Fachsprachprüfung der zuständigen Ärztekammer anerkannt.

Deutschland heißt qualifizierte internationale Ärztinnen und Ärzte herzlich willkommen. Kliniken, Praxen, Gesundheitsämter und Forschungseinrichtungen suchen motivierte Fachkräfte – das Gesundheitssystem bietet zahlreiche Möglichkeiten für einen erfolgreichen Berufseinstieg.

Poster „Der Weg zur deutschen Approbation“

Wöchentlich erreichen uns zahlreiche Anfragen von Beratungsstellen, Jobcentern, Arbeitsagenturen und engagierten Privatpersonen, die Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland auf dem Weg zur beruflichen Anerkennung begleiten.

Um dieses Engagement zu unterstützen, haben wir ein informatives Poster erstellt. Es bietet eine übersichtliche Darstellung des Anerkennungsverfahrens mit einem klar strukturierten Schema, das Schritt für Schritt erklärt, wie der Weg zur Approbation – für EU- und Nicht-EU-Absolvent:innen – abläuft. 

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© mibeg-Institute 2025

 

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Poster Deutsch - „Wege zur Approbation“ 

Poster Englisch - „Attaining the German Approbation” 

Gedrucktes Poster gewünscht?

Gerne senden wir Ihnen das Poster kostenlos zu. Eine kurze E-Mail an medizin@mibeg.de genügt.

Mehr erfahren?

Vertiefende Informationen finden Sie in unseren Blogartikeln:

#2 Wie stellt man den Antrag auf Anerkennung?
#3 Wie erlangt man die Anerkennung in einem Gesundheitsberuf?

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Cecile Polzin

Cecile Polzin ist Projektleiterin bei den mibeg-Instituten und Expertin für Erwachsenenbildung und Weiterbildung. Mit mehrjähriger Erfahrung in der Konzeption und Umsetzung von Bildungsangeboten für ausländische Ärzt:innen bringt sie fundiertes Fachwissen und praxisnahe Perspektiven in ihre Arbeit ein. 

Heute liegen ihre Schwerpunkte in der Entwicklung neuer Bildungsformate, im Qualitätsmanagement sowie in der Beratung von Anerkennungsverfahren für internationale Fachkräfte.