Informationsseminar "Wege zur Anerkennung"

Die berufliche Anerkennung in Deutschland bezieht sich auf den Prozess, durch den ausländische Qualifikationen und Abschlüsse in Deutschland anerkannt werden, so dass Personen in ihrem erlernten Beruf arbeiten können. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die im Ausland studiert oder in einem anderen Land eine berufliche Qualifikation erworben haben und nun in Deutschland arbeiten möchten.

Die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen dient dazu sicherzustellen, dass die beruflichen Qualifikationen und Fähigkeiten einer Person den deutschen Standards und Anforderungen entsprechen. In Deutschland ist die Zuständigkeit für die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen auf die zuständigen Anerkennungsstellen verteilt, die je nach Bundesland und Berufsfeld variieren können. Diese Stellen prüfen die eingereichten Unterlagen und vergleichen sie mit den deutschen Qualifikationsanforderungen. In Nordrhein-Westfalen ist die Bezirksregierung Münster für alle reglementierten Gesundheitsberufe zuständig.

Der Prozess der Anerkennung kann je nach Beruf und individueller Situation unterschiedlich sein. In einigen Fällen kann eine Gleichwertigkeit festgestellt werden, während in anderen Fällen zusätzliche Prüfungen oder Qualifizierungsmaßnahmen erforderlich sein können.

Die berufliche Anerkennung ist wichtig, um sicherzustellen, dass Fachkräfte mit ausländischen Qualifikationen in Deutschland ihr berufliches Potenzial voll ausschöpfen und im deutschen Arbeitsmarkt einsetzen können. Sie trägt auch zur Integration von Einwanderern bei und ermöglicht es ihnen, in ihrem erlernten Beruf zu arbeiten.

Die berufliche Anerkennung in Deutschland kann mit Hürden und Herausforderungen verbunden sein, abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Herkunftsland, dem Berufsfeld und der individuellen Qualifikation. Einige der häufigsten Hürden sind:

1. Unterschiedliche Standards und Anforderungen: Die größte Hürde besteht oft darin, dass die Qualifikationen aus dem Herkunftsland nicht automatisch den deutschen Standards entsprechen. Dies kann dazu führen, dass zusätzliche Prüfungen, Qualifikationsmaßnahmen oder Ausbildungen erforderlich sind, um die Gleichwertigkeit herzustellen.
2. Bürokratie: Der Antragsprozess für die Anerkennung kann zeitaufwendig und komplex sein. Es erfordert das Sammeln und Einreichen von umfangreichen Unterlagen und Dokumenten, die von den zuständigen Anerkennungsstellen überprüft werden müssen.
3. Sprachliche Anforderungen: In vielen Berufen in Deutschland sind gute Deutschkenntnisse unerlässlich. Wenn Bewerber:innen nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, kann dies die berufliche Anerkennung erschweren.
4. Kosten: Die Kosten für die Anerkennung können je nach Beruf und Verfahren variieren. Dies kann Bewerber:innen finanziell belasten, insbesondere wenn zusätzliche Prüfungen oder Qualifizierungsmaßnahmen erforderlich sind.
5. Berufsspezifische Anforderungen: Einige Berufe erfordern spezifische Qualifikationen, die schwerer anzuerkennen sind. Dies gilt insbesondere für regulierte Berufe wie Ärzt:innen, Zahnärzt:innen, Lehrer:innen und Anwälte.
6. Wartezeiten: Die Bearbeitungszeiten für Anerkennungsanträge können variieren und in einigen Fällen recht lang sein, was zu Verzögerungen bei der beruflichen Integration führen kann.
7. Mangel an Information: Ein Mangel an Informationen über den Anerkennungsprozess und die erforderlichen Schritte kann ebenfalls eine Hürde darstellen. Dies kann Bewerber:innen vor Schwierigkeiten und Unsicherheiten stellen.

Die genauen Hürden und Anforderungen können sich je nach Berufsfeld und Bundesland unterscheiden. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist es ratsam, sich frühzeitig und gründlich über den Anerkennungsprozess zu informieren und gegebenenfalls erforderliche Qualifikationsmaßnahmen zu planen. Erste Informationen bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen "Anerkennung in Deutschland".

Gerne beraten wir Sie an den mibeg-Instituten in den regelmäßig stattfindenden Informationsseminaren "Wege zur Anerkennung" über Ihre Möglichkeiten. 

Die berufliche Anerkennung in Deutschland dient mehreren wichtigen Zielen:

1. Qualitätssicherung: Die Anerkennung ausländischer Qualifikationen gewährleistet, dass Personen, die in Deutschland in einem bestimmten Berufsfeld arbeiten möchten, die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen. Dies hilft, die Qualität und Sicherheit in verschiedenen Berufen zu gewährleisten, insbesondere in reglementierten Berufen im Gesundheitswesen, Bildung und und Rechtswesen.
2. Fachkräftesicherung: Deutschland ist auf hochqualifizierte Arbeitskräfte angewiesen, um seine Wirtschaft am Laufen zu halten und Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt zu erhalten. Die Anerkennung ausländischer Qualifikationen ermöglicht es gut ausgebildeten Fachkräften aus anderen Ländern, in Deutschland zu arbeiten und ihren Beitrag zur Wirtschaft zu leisten.
3. Integration von Einwanderern: Die berufliche Anerkennung spielt eine entscheidende Rolle bei der Integration von Einwanderern. Sie ermöglicht es Einwanderern, in ihrem erlernten Beruf zu arbeiten und finanziell unabhängig zu sein. Dies trägt zur sozialen Integration bei und verringert die Abhängigkeit von Sozialleistungen.
4. Förderung der Mobilität innerhalb der EU: Als Mitglied der Europäischen Union (EU) ist Deutschland an die EU-Richtlinien zur Anerkennung von Berufsqualifikationen gebunden. Dies ermöglicht Fachkräften aus anderen EU-Ländern die freie Mobilität und die Möglichkeit, in Deutschland zu arbeiten, ohne den gesamten Anerkennungsprozess von vorne zu beginnen.
5. Vielfalt und Kulturaustausch: Die Anerkennung ausländischer Qualifikationen fördert die kulturelle Vielfalt und den Austausch von Ideen und Praktiken. Sie trägt dazu bei, dass Deutschland von verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen profitiert.

Insgesamt trägt die berufliche Anerkennung dazu bei, eine qualifizierte und vielfältige Belegschaft in Deutschland zu gewährleisten, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht wird, Innovation fördert und die Integration von Einwanderern unterstützt.

Alle ausländischen Abschlüsse können über ein Anerkennungsverfahren anerkannt werden. Manche Berufe dürfen aber nur dann ausgeübt werden, wenn der Abschluss anerkannt ist und man eine Berufszulassung erhalten hat. Hierbei handelt es sich um sogenannte reglementierte Berufe wie z.B. die reglementierten Gesundheitsberufe Arzt:Ärztin, Apotheker:in, Pflegefachfrau / Pflegefachmann, Physiotherapeut:in. Um in Deutschland in einem reglementierten Beruf arbeiten zu dürfen, muss man ein oder mehrere Staatsexamen ablegen. Wenn diese erfolgreich waren, erhält man eine Berufszulassung, z.B. die Approbation. 

Hat man seinen Abschluss im Ausland erworben, wird überprüft, ob die Ausbildung den deutschen Standards entspricht, also gleichwertig ist. Wenn das der Fall ist, ist die Ausbildung anerkannt und man erhält bei entsprechender sprachlicher Qualifikation seine Berufsurkunde. Weicht die ausländische Ausbildung von der deutschen ab, kann man sein Wissen durch eine Anerkennungsprüfung, die Kenntnisprüfung oder bei Gesundheitsfachberufen das Abschlussgespräch, nachweisen und die Gleichwertigkeit erreichen.

Die mibeg-Institute bieten eine Reihe von Weiterbildungen an, die auf die Anerkennungsprüfungen vorbereiten. Die Erfolgsquoten unserer Absolvent:innen liegen bei 90 Prozent.

Das Informationsseminar „Wege zur Anerkennung“ richtet sich an alle Interessentinnen und Interessenten, die ihren reglementierten Studien- oder Berufsabschluss für das Gesundheitswesen im Ausland erworben haben und ihn nun in Deutschland nach dem Anerkennungsgesetz anerkennen lassen möchten.

Hier geht es zur Anmeldung

Wenn Sie an einer Weiterbildung teilnehmen möchten, übersenden Sie uns bitte folgende Unterlagen:

• Aktueller, vollständiger und chronologischer Lebenslauf
• Nachweis Ihres abgeschlossenen Studiums bzw. Ihrer abgeschlossenen Berufsausbildung im Herkunftsland
• ggf. vollständiger Bescheid der Bezirksregierung über die Gleichwertigkeit oder Nachweis, dass das Anerkennungsverfahren bereits eingeleitet wurde
• Nachweise über deutsche Sprachkenntnisse