Wenn ein Karriereportal mehr Marketing braucht und eine sichere Finanzierungsquelle, ist leicht ein Zertifikat zur Hand, gern unter Einbezug des Begriffs Fairness. Gibt es etwas Besseres als „faire Anwerbung“, „faire Weiterbildung“, „faire Mitarbeiterführung“ oder „faire Werbung“?
Häufig ist man mit wenigen Klicks dabei, füllt ein Onlineformular aus, entrichtet die geforderte Gebühr, und schon erhält man das gewünschte Zertifikat und pappt es an die Unternehmenstür oder auf die Unternehmenswebsite. Dass sich nun seriöse Krankenhaus-Fachzeitschriften, die sich zudem als Verbandsorgan für Krankenhäuser verstehen, nicht zu schade sind, solche Geschäftsmodelle unkritisch zu befördern, ist schon bemerkenswert.
Ob die zitierten Berufsverbände tatsächlich unterstützend dabei sind, muss sich erst noch erweisen. Ist ein solches Geschäftsmodell erst einmal etabliert, ist das nicht nur sehr kostenintensiv für viele Organisationen, sondern kann auch noch Zugänge limitieren, insbesondere zu Fördergeldern.
Die für Weiterbildung zuständigen Ärztekammern sollten sich hier nicht von privaten Anbietern vorführen lassen: Wehret den Anfängen.